Ist Micro-Investing The Next Big Thing?

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Micro-Investing macht den Besitz von Aktien für jedermann möglich. Welche Auswirkungen das auf den Aktienpreis von Firmen haben kann, haben wir erst im Februar 2021 miterleben dürfen. Die GameStop Aktie wurde durch das Handeln von Kleinanlegern um das Vielfache in die Höhe getrieben und warf somit den US-Aktienmarkt aus der Bahn.

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Der Fokus veröffentlichte bezüglich des Einflusses von Kleinanlegern schon im August 2020 einen Artikel, der die Schwarmbewegungen, die Laien mit Ihrem Handeln auslösen können, als gefährlich bezeichnet. Im August 2020 lag der Preis der GameStop-Aktie noch bei etwa 4 US-Dollar. Angetrieben durch Investitionen von WallStreetBets (WSB)-Nutzern und anderen Kleinanlegern stieg GameStop auf bis zu 494 US-Dollar pro Aktie. Dass der Kurs von GameStop so schnell in die Höhe schoss, lag an einem sogenannten Short-Squeeze, einem seltenen Ereignis, das einen dramatischen Kursanstieg verursachen kann: Einige institutionelle Investoren wetteten gegen GameStop, indem sie die Aktie leerverkauften (shorteten), um zu profitieren, wenn der Aktienkurs von GameStop fallen würde. Die Aktie wurde stark geshortet und läutete im Grunde das Ende von GameStop ein.

Im Januar 2021 begannen WSB-Benutzer jedoch, GameStop massenhaft zu kaufen und trieben den Kurs immer weiter nach oben. Viele derjenigen, die gegen GameStop wetteten, fühlten sich unter Druck gesetzt, ihre Short-Position zu verkaufen oder GameStop zu kaufen, um sich gegen schwere Verluste abzusichern, was die Nachfrage nach der GameStop Aktie weiter anstiegen ließ und den Preis enorm in die Höhe trieb, wovon einige Kleinanleger im gleichen Monat profitieren konnten. Zwei Wochen später lag der Aktienwert von GameStop bei knapp über 60 US-Dollar.

Wer heutzutage eine einzige Aktie von Amazon kaufen möchte, muss mehrere Tausend US-Dollar auf den Tisch legen. Das kann sich nicht jedermann leisten. Das ist der Grund, warum die Erfindung der “Micro-Investing”-Plattform eine Möglichkeit für den alltäglichen Sparer ist, ohne viel Investment mitzubieten. Seit einigen Jahren gibt es Firmen, die Konten mit geringen oder gar keinen Mindesteinlagen anbieten. Sie können auch in Teilbeträgen investieren, z.B. in Amazon-Aktien im Wert von wenigen Euros.

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Anleger haben auf lange Sicht die Chance mehr Geld zu besitzen, als sie es täten, wenn sie das Geld auf einen Sparkonto anlegen würden. Allerdings ist das Risiko auch um Einiges höher, denn es besteht die Gefahr, dass Fehlinvestitionen zu Geldverlust führen, was bei der konservativeren Art des Sparens über das Sparkonto nur in absoluten Ausnahmezuständen, wie Finanzkrisen, der Fall sein kann.

Einfach herunterzuladende Apps wie eToro und Acorns nutzen üblicherweise börsengehandelte Fonds (ETFs), ein diversifizierter Fonds, der wie eine Aktie an der Börse gehandelt wird und aus einem Korb von Wertpapieren besteht, die einen zugrunde liegenden Index abbilden.

Apps wie Robinhood und eToro verbinden sich mit den Bankkonten der Nutzer und ermöglichen es ihnen, einmalig oder in regelmäßigen Abständen Geld zu überweisen.

Das Mikro-Investieren dient also als Einstieg in den Aktienmarkt für Personen mit wenig Ersparnissen oder geringem Einkommen. eToro zufolge dient Micro-Investing denjenigen, die dem Investieren noch skeptisch gegenüberstehen, denen es an Erfahrung mangelt oder die gerade erst anfangen, als einfache Möglichkeit, mit minimalem Engagement regelmäßig einen kleinen Geldbetrag beiseite zu legen. Das macht eToro im eigenen Werbespot deutlich.

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Mikro-Investoren sind überdurchschnittlich jüngere Menschen. Sie sind technik-affin und gehörten zu der Generation, die traditionell eher weniger in Aktien investiert hat. Das scheint sich nun zu ändern, denn sie haben in den letzten Jahren sehr zu dem schnellen Wachstum von Trading-Apps beigetragen. Da Millennials in ihre besten Investitions- und Einkommensjahre kommen, kann man davon ausgehen, dass die Micro-Investing-Branche weiter wachsen und weiterentwickeln wird.

Ob es sich lohnt, Zeit und Geld ins Micro-Investing zu stecken, liegt am eigenen Risikobewusstsein. Experten empfehlen, sich mit der Materie des Aktienhandels vertraut zu machen, bevor man mit dem Handeln beginnt. Ob man dabei eine App nutzt, oder über den traditionellen Weg Aktien kauft, spielt ihnen zufolge keine Rolle. Bevor man große Investitionen tätigt, also lieber erstmal schlau machen.

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